Die Stiftung Deutschhaus Sterzing

 

Stiftungsgeschichte

Der Hochfreie Hugo von Taufers und dessen Gattin Adelheid geb. Gräfin von Eppan gründeten am 9. Juni 1241 nahe der Pfarrkirche Sterzing das Hospiz zum Hl. Geist, das einige Jahre später unter den Schutz des Deutschritterordens gestellt wurde. Das Haus diente in den weiteren Jahrhunderten in erster Linie der Aufnahme vieler Pilger, die nach Rom oder Jerusalem unterwegs waren, bis die bayerische Regierung im Jahre 1813 alle Besitzungen des Deutschritterordens in Sterzing enteignete und an die Grafen von Thurn und Taxis übertrug. Dies bedeutete vorerst das Ende dieser Stiftung.

Deutschhaus Sterzing, Innenhof nach der Restaurierung
(Foto graphic Kraus)
Deutschhaus Sterzing, Innenhof nach der Restaurierung

Die Bürgerschaft von Sterzing hatte im Jahre 1399 ein zweites Hospiz am Stadtplatz gegründet. Dieser Einrichtung, die ebenfalls der Pflege Bedürftiger, Kranker und der Aufnahme von Pilgern diente, übertrugen Bürger, die Tiroler Landesfürsten und viele einfache Leute über Jahrhunderte viele Stiftungen und Schenkungen. Dieser Stiftung, auch Spitalfonds genannt, gelang es im Jahre 1884 das Deutschordenshaus von den Grafen Thurn und Taxis zu erwerben und dort ein neues Spital zu eröffnen. Das Vermögen der Stiftung mit allen Verpflichtungen wurde auf das Haus übertragen. Bis zur Auflassung des Spitals im Deutschhaus im Jahre 1977 wurden dort Pfründner neben den Kranken gepflegt und Arme versorgt.

Im Jahre 1969 erhielt die Stiftung im Hinblick auf die Eröffnung des neuen Bezirkskrankenhauses eine neue Satzung mit neuen Aufgaben, die jedoch unklar formuliert waren und nicht mit den tatsächliche Gegebenheiten übereinstimmten. Dies kam auch in der neuen Benennung „Krankenhaus und Stiftung Altersheim von Sterzing“ zum Ausdruck. Da die Stiftung nach 1977 weder über ein Krankenhaus noch über ein Altersheim verfügte, beschränkte sie sich in diesen Jahren auf die reine Vermögensverwaltung. Erst mit den Genehmigung einer neuen Satzung im Jahre 2001 konnte eine Fürsorgetätigkeit in veränderter Form wieder aufgenommen werden. Seither trägt die Stiftung auch ihre derzeitige Bezeichnung „Stiftung Deutschhaus Sterzing“.

Mit Jahresbeginn 2009 wurde die Stiftung, bis dahin eine sogenannte Öffentliche Fürsorge- und Wohlfahrtseinrichtung, im Rahmen einer gesetzlichen Neuregelung auf regionaler Ebene in eine privatrechtliche Stiftung umgewandelt.